Die Höfe bei Dreihausen

 
 

Informationen zum  Projekt des ADD  „Wissenschaftliche Aufarbeitung der Verputzfragmente aus  der Rundkirche des Denkmals „Die Höfe“ bei Dreihausen“

Verputz aus der RundkircheDer Arbeitskreis Dorfgeschichte Dreihausen e. V. (ADD) pflegt seit langer Zeit das Denkmal „Die Höfe“ und bietet dort Führungen sowie Veranstaltungen zum Tag des offenen Denkmals an.

Der ADD hat in den Jahren 2000 und 2005 geophysikalische Prospektionen von Fachfirmen durchführen lassen. Diese Ergebnisse flossen unter anderen in das Buch „Die Höfe – Dein Denkmal“ und die gleichnamige Ausstellung durch den Verein im Jahr 2004 ein. Eine erweiterte 2. Auflage wurde im Jahr 2006 zur Ausstellung „Die Höfe bei Dreihausen - Karolingische Burg und salische Königspfalz“ im Wilhelmsbau des Landgrafenschlosses in Marburg herausgegeben. Im letzten Jahr konnten fünf neue Informationstafeln aus Mitteln des ADD, der Sparkassenstiftung und der Archäologischen Gesellschaft Hessen aufgestellt werden.  Am 12.November 2011 erhielt der ADD für sein Engagement für die Höfe den Preis "Ehrenamt in der Denkmalpflege" des Landes Hessen. Der ADD betreibt auch eine eigene Homepage für das Denkmal unter der Adresse: www.hoefe-dreihausen.de

Seit vielen Jahren versucht der Verein, die Funde der Grabung auf den Höfen von Dr.Gensen aus dem Jahr 1974 zu sichern und wissenschaftlich aufzuarbeiten zu lassen. Nach längerer Suche sind die gefundenen Verputzfragmente der Rundkirche im Marburger Landgrafenschloss jetzt zugänglich und konnten von Dr. Matthias Preißler gesichtet werden. Er ist ausgewiesener Experte für karolingische Malerei und Verputz und Autor des Buches „Die karolingischen Malereifragmente aus Paderborn“ - Zu den Putzfunden aus der Pfalzanlage Karls des Großen. Archäologie und Malerei Band 40, I der Reihe Denkmalpflege und Forschung in Westfalen.

Die ca. 1300-1500 Wandputzfragmente aus der Rundkirche der Höfe (ca. 8 qm) wurden inzwischen fotografiert, katalogisiert und neu eingelagert. Jetzt gilt es eine kunsthistorische Einordnung vorzunehmen, und Rekonstruktionszeichnungen anzufertigen. Es steht jetzt schon fest, das es sich um karolingische Bemalung von hoher Qualität handelt. Der Verputz und die Bemalung der Rundkirche wurden nie erneuert, das heißt, dass sie über 1200 Jahre alt ist. In ganz Deutschland gibt es nur eine Handvoll solcher Funde aus der karolingischen Zeit. Zu einem späteren Zeitpunkt erfolgt ein Anschliff zur Analyse der Putzmatrix oder der Malschichten bzw. eine chemische Untersuchung der Bindemittel und Pigmente.

Die Ergebnisse sollen dann in eine wissenschaftliche Publikation einfließen. Zum Abschluss könnte in Marburg eine internationale Konferenz oder ein Symposium mit einer Ausstellung durchgeführt werden.

Da dieses Projekt sehr zeitaufwendig und arbeitsintensiv ist, entstehen natürlich erhebliche Kosten. Der ADD trägt den größten Teil, der andere Teil wird durch Fördergelder gedeckt. Derzeit besteht eine Förderung durch die Gemeinde Ebsdorfergrund und der Raiffeisenbank Ebsdorfergrund. Ein positiver Bescheid weiterer Anträge steht noch aus.

Diese neue Untersuchung zu den Höfen wäre eine Sensation für die Region und die Wissenschaft.

 

 

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